„Blinde Passagiere“
Blinde Passagiere/Finanzierung - Heute und morgen behandelt der Landtag das Finanzgesetz 2002 mit seinen berüchtigten „Blinden Passagieren“. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz stellt außer den schon bekannten Bergzoo- und Antholzartikel die Maßnahmen für die Flughafenfinanzierung und die Aufweichung des UVP-Gesetzes an den Pranger.
Hochheilig haben die Landespolitiker vor dem Bau des Flughafens in Bozen versprochen, keine Steuergelder in den Flugbetrieb fließen zu lassen. Bisher finanzierte das Land das Defizit des Flughafens sowohl über verschiedene Beteiligungen als auch über den Ankauf einer fixen Anzahl von Tickets. Im Finanzgesetz 2002 werden weitere Gelder dafür vorgesehen. Diese Zusatzfinanzierung für den Bozner Flugbetrieb ist ein Schlag ins Gesicht für 35.000 Südtiroler Bürger, die gegen den Flughafen in Bozen unterschrieben haben, zumal davon hauptsächlich die Politiker selber und einige wenige Geschäftsleute, die regelmäßig in Rom zu tun haben, profitieren.
Rekurs gegen Golfplatz in Prags
Prags/Golfen - Gestern hat die Landesregierung einen 18-Loch-Golfplatz in Prags genehmigt. Aus der Vorgeschichte war die Genehmigung des Golfplatzes in Prags zwar abzusehen, trotzdem ist es verblüffend, wie die Landesregierung die Umweltargumente wegfegt. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz wird über den WWF Rekurs beim Verwaltungsgericht Bozen gegen die Entscheidung einreichen.
Im Pustertal befürwortet der Dachverband für Natur- und Umweltschutz einen Golfplatz in Reischach bei Bruneck, der im Tal für die Ausübung des Golfsports ausreichen müsste.
Öffentliche Mensen/Bio und regional - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, die Verbraucherzentrale Südtirol und die Organisation für Eine solidarische Welt (OEW) haben sich in einem offenen Brief an den Landeshauptmann und an die Landesräte und –rätinnen für Umwelt, Landwirtschaft, Gesundheitswesen und Schule für die Verwendung von Bio- und einheimischen Produkten in öffentlichen Großküchen ausgesprochen.
Das Staatsgesetz Nr. 488 vom 23. Dezember 1999, das öffentlichen Mensen die Möglichkeit bietet, bei Ausschreibungen Preis, Herkunft und Qualität eines Produktes zu berücksichtigen, sollte so bald wie möglich konkret angewandt werden. Oberste Richtlinie bei der Auswahl der Produkte für Großküchen sollte die Gesundheit der Bürger sein und nicht der Preis.
Schikanen der Staatsbahnen
Qualität/Staatsbahnen - Die extrem schlechte Qualität der italienischen Staatsbahnen lassen kein annehmbares Angebot der Rollenden Landstraße durch Südtirol aufkommen. An den vorsintflutlichen Verhältnissen auf italienischer Seite muss sich schnellstens etwas ändern, damit die Frächter auf die Schiene umsteigen.
Seit September werden auf der Strecke Wörgl – Verona täglich vier Züge der Rollenden Landstraße angeboten, die auch Südtirol vom Straßenverkehr entlasten würden. Bei entsprechender Nachfrage wäre eine Verdoppelung des Angebotes geplant.
„Besser leben mit weniger Verkehr“
Aktionstage/Verkehr - Das Organisationskomitee „Für weniger Verkehr“ im Wipptal und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz rufen alle Bürger trotz der furchtbaren Ereignisse in den USA auf, sich an den Aktionstagen in Sterzing vom 14. bis 16. September 2001 zu beteiligen. Im Bewusstsein, dass der Gewaltanschlag in den USA nicht einfach vergessen oder verdrängt werden kann, wird der geplante Gottesdienst am Sonntag um 9 Uhr der „Friedenserziehung und Toleranz im Gedenken an die Opfer des Terrors in den Vereinigten Staaten“ gewidmet sein.
Stinkende Oldtimer auf der Seiser Alm
Seiser Alm/Oldtimer - Am Donnerstag und Freitag, 30. und 31. August 2001 haben ca. 100 Oldtimer das Landschaftsschutzgebiet Seiser Alm beglückt. Ebensoviele Ausnahmegenehmigungen erlaubten den Besitzern, die für Motorfahrzeuge gesperrte Strecke nach Saltria zu befahren, um dort zu speisen. Solche Ausnahmen sind weder für die Besucher der Seiser Alm, die sich an das Fahrverbot halten müssen, noch für ein Landschaftsschutzgebiet zumutbar.
Feuer in den Alpen
11. August 2001/Mahnfeuer - Wie jedes Jahr brennen auch heuer wieder am zweiten Samstag im August zahlreiche Mahn- und Widerstandsfeuer gegen die Zerstörung des Lebensraumes Alpen. Ab diesem Jahr übernimmt die CIPRA Schweiz die Organisation von Feuer in den Alpen. In Südtirol koordiniert der Dachverband für Natur- und Umweltschutz die Aktion, unterstützt vom Alpenverein Südtirol (AVS) und dem Südtiroler Schützenbund.
Mehr Kontrollen für „rollende Bomben“
Kontrollen/Straßengüterverkehr - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hat in einem Offenen Brief an die zuständigen italienischen Minister eine Vielzahl von Gesetzesübertretungen im Straßengüterverkehr aufgezeigt und fordert vermehrte und genauere Kontrollen der LKW, um eine Verbesserung der Lebensqualität für die Anrainer an den Hauptverkehrsachsen zu erreichen.
Im Offenen Brief an die Minister für Inneres, für Verkehr, für Umwelt, an den Generalsekretär der internationalen Organisation zur Vorbeugung der Umweltkriminalität (ECPP) und an den Quästor von Bozen weist der Dachverband auf eine Vielzahl von Gesetzesübertretungen der Transportunternehmen hin.
Amtsschimmel der Staatsbahnen
Zugverkehr/Staatsbahnen - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz versucht seit vier Monaten eine Auskunft der italienischen Staatsbahnen zu erhalten, welche die Anzahl der Güterzüge auf der Brennerlinie beziffert. In dieser Zeit wurden vier schriftliche Anfragen gestellt, mindestens zehn Telefonanrufe geführt, um jetzt zu hören, dass die Anfrage nach Turin weitergeleitet wird, obwohl es nicht sicher ist, eine diesbezügliche Auskunft zu bekommen.
Ein erster Auskunftsversuch im Bereich Güterzüge in Bozen, wurde freundlich geantwortet, dass sie diese Auskunft nicht geben dürften und dass diese Anfrage über ein Büro in Verona abgewickelt werden müsse. Nach ca. einem Monat ergab die Nachfrage über das Güterzug-Büro in Bozen, dass der Brief in Verona in keinem Büro zu finden wäre.
Recht auf Umweltzerstörung?
Watles/ Umweltzerstörung - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, mit der sie die Erweiterung des Skigebietes Watles abgelehnt hat. Den heftigen Vinschger Reaktionen nach zu schließen, beanspruchen sie für sich das Recht auf Umweltzerstörung und auf die Nichtbeachtung von Fachgutachten.
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz dankt dem Landeshauptmann, dem Landesrat für Natur und Umwelt und den anderen Mitgliedern der Landesregierung, die sich gegen die Erweiterung des Skigebietes Watles und damit für die Erhaltung des unberührten Oberdörfertales ausgesprochen haben. Dem Wert dieses intakten Landschaftsteiles entsprechend, hätte das Ergebnis der Abstimmung in der Landesregierung auch noch eindeutiger ausfallen können.