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Vogelfreundliches Bauen mit Glas: Ein Appell an Planerinnen und Planer
29. Mai 2025

Vogelfreundliches Bauen mit Glas: Ein Appell an Planerinnen und Planer

Dachverband für Natur- und Umweltschutz, Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz sowie der Naturtreff Eisvogel starten eine Aufklärungskampagne: Viele haben es schon mal erlebt, wenn Vögel an Glasscheiben zu Tode kommen. Es macht einen Klatsch, Sing- und Greifvögel fallen dann regungslos zu Boden. Das muss nicht sein, denn Vogelkollisionen mit Bauwerken aus Glas lassen sich mit guter Planung vermeiden.

v.li. Klaus Graber (Naturtreff Eisvogel), Andreas Schatzer (Präsident des Gemeindenverbandes), Elisabeth Ladinser (Präsidentin Dachverband), Hanspeter Staffler (Geschäftsführer Dachverband), Alexander Gruber (Ressortdirektor Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, …), Patrick Egger (AVK-Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz)
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Die renommierte Schweizerische Vogelwarte Sempach berichtet, dass für die Vogelwelt der Tod an Glasscheiben eines der größten Vogelschutzprobleme überhaupt sei. In der Schweiz kämen jährlich Hunderttausende von Vögeln um, weil sie mit Glas kollidieren. Dabei könnten viele Gebäude vogelfreundlich gebaut werden, denn die allermeisten Todesfallen sind mit guter Planung zu entschärfen.

Auf dieses Problem machten der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, die Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz sowie der Naturtreff Eisvogel im Rahmen einer Pressekonferenz in Bozen aufmerksam. Unterstützung erhielten die Naturschützer vom Präsidenten des Südtiroler Gemeindenverbandes Andreas Schatzer und vom Ressortdirektor Alexander Gruber, welcher Landesrat Peter Brunner vertrat.

Auch in Südtirol kommen jährlich massenweise Vögel durch Kollision mit Glas zu Tode. Ornithologen berichten, dass an Lärmschutzwänden, gläsernen Balkonbrüstungen oder Wartehäuschen aus Glas laufend Vögel sterben. Die gelegentlich angebrachten Greifvogelsilhouetten zeigen überhaupt keine Wirkung, sie wirken zwar auf das menschliche Auge aber das Vogelauge kann mit einem in der Luft stehenden schwarzen Klecks nichts anfangen.

Während in den umliegenden Ländern wie in Österreich und in der Schweiz Vogelschutzglas seit Jahren im großen Stil verwendet wird, gibt es in Südtirol bisher nur zaghafte Ansätze. In keinem Gesetz und in keiner Bauordnung ist zurzeit davon die Rede, viele haben von dieser Vogeltragödie noch nie etwas gehört. Weil aber in den nächsten Monaten die Gemeindebaukommissionen neu ernannt werden, lancieren die Initiatoren jetzt eine Aufklärungs- und Sensibilsierungskampagne für vogelfreundliches Bauen mit Glas.

In erster Linie richtet sich die Botschaft an die Techniker:innen der Gemeinden, an die Mitglieder der Gemeindebaukommissionen und an alle Planerinnen und Planer. Großteils liegt es in ihren Händen, das große Vogelsterben an Glasfassaden mit guter Planung und der Verwendung von Vogelschutzglas zu stoppen. Stark gefordert sind aber auch die Brennerautobahn, die Staatsbahnen und die Landesstraßenverwaltung: Sie alle bauen und pflegen Lärmschutzwände und andere Bauwerke aus Glas.
Mehr Info zum Thema unter www.umwelt.bz.it/projekte/

Foto: DVN/Griseldis Dietl