Reden über Verkehrsbelastung, Bauwut, Großprojekte - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol begrüßt und unterstützt die Meilensteingespräche 2006 und wertet sie als richtigen Schritt in Richtung nachhaltige Entwicklung und aktive Bürgerbeteiligung.

Wenn die Politik zu stark in Richtung Umweltzerstörung abdriftet, sind die Bürgerinnen und Bürger angehalten, verstärkt das Wort zu ergreifen. Im vergangenen Jahr hat Südtirols Zivilgesellschaft verstärkt Gruppen und Initiativen hervorgebracht, die in diese Richtung gehen: Initiative Frizzi Au, SOS Eisack, Arbeitsgemeinschaft lebenswertes Unterland, Brenner 2006, Umweltgruppe Bozen oder die sich in Gründung befindliche Initiative gegen den weiteren Ausbau des Flugplatzes sind die herausragendsten Beispiele.

Dachverband für sensibleren Umgang mit Grünflächen - Wenn zu viele Flächen "versiegelt" (zubetoniert) werden, geschieht genau das, was in den letzen Tagen gleich zweimal passiert ist: Das Regenwasser kann nicht mehr versickern. Es flutet in die Kanalisation, welche die Wassermassen nicht mehr zu fassen vermag. Es kommt zu Wasserschäden.

Es wäre höchst an der Zeit, gegen die Versiegelung des Bodens etwas zu unternehmen. Zwar gibt es bereits einige zaghafte Ansätze, tatsächlich wird aber noch viel zu wenig getan.

Spatenstich ist Verhöhnung der transitgeplagten Bürgerinnen und Bürger - Trotz vieler offener Fragen, mangelnder Erfolgsaussichten und fehlender Finanzierung wird heute um zwölf Uhr der Spatenstich für den Probestollen des Brennerbasistunnels vollzogen.

Zu diesem merkwürdig-denkwürdigen Ereignis möchte der Dachverband einige Fragen beisteuern:

  • Wählen wir Politiker, damit sie unsere Probleme heute lösen oder erst in 15 oder 20 Jahren?

  • Was ist wichtiger - ungebremster Warenaustausch oder die Gesundheit von Menschen?

  • Würde ein Privat-Haushalt oder ein Privat-Unternehmen eine Groß-Investition tätigen ohne zu wissen, ob sie je etwas bringen wird oder wie sie finanziert werden soll?

  • Warum hortet die Autobahngesellschaft Gelder für die Finanzierung des Tunnels anstatt bereits heute Lärmschutzwände und Einhausungen zu errichten?

  • In welchen Bereichen werden jene Gelder künftig fehlen, die in Bau, Betrieb und Wartung des Brennerbasistunnels gesteckt werden?

  • Werden relativ einfache Sofortmaßnahmen gegen den Transit-Verkehr (Mauterhöhung, strengere LKW-Kontrollen, Nachtfahrverbot) nur deshalb nicht getroffen, um das Tunnelprojekt nicht zu gefährden?

Landesregierung bricht Versprechungen/Baumgartner ist Fehlbesetzung - Mit Sorge verfolgt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz die Geschehnisse rund um den Flugplatz Bozen. Denn die Landesregierung verstößt immer mehr gegen jene Versprechungen, die sie vor Jahren gegeben hat. Und mit Thomas Baumgartner tritt ein Lobbyist an die Spitze dieser öffentlichen Einrichtung, der alles andere als geeignet für diesen Posten ist.

Dachmarke und Bürgerversammlung am Brennerpass am 26.05. - In der eben erscheinenden Ausgabe des "Naturschutzblattes" verwendet der Dachverband das Dachmarken-Logo im Zusammenhang mit der Bürgerversammlung am Brenner am kommenden Freitag. Zu recht, sagt der Dachverband. Schließlich habe er seit über einem Jahr die Genehmigung des Landes, die Dachmarke zu verwenden. Mißbrauch, ruft die bei der Südtirol Marketing Gesellschaft SMG angesiedelte Dachmarken-Stelle. Und droht mit Sanktionen.

Der Alpenverein Südtirol (AVS), der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und der Heimatpflegeverband Südtirol präsentieren die aktuelle 5. Ausgabe der Broschüre "Umwelt & Recht in Südtirol". Der Landschaftsplan, das Genehmigungsverfahren im Natur- und Landschaftsschutz und die Landschafts- und Kulturelemente sind die Themen der 5. Ausgabe dieser Informationsschrift.

Radweg Auer/San Lugano - Auch wenn der Dachverband für Natur- und Umweltschutz absoluter Befürworter eines gut ausgebauten Radwegenetzes ist, verblüfft doch die Hartnäckigkeit, mit der die Landesregierung einen Radweg durch die Ruhezone des Biotops und Natura-2000-Gebietes "Castelfeder" schlagen will und - wie es nun aussieht, auch wird.

Zornig macht die Naturschützer, dass es eine Alternativ-Trasse im Eigentum der Gemeinde geben würde, die größtenteils außerhalb des Biotops verläuft. Diese wird seit einem halben Jahrzehnt propagiert und genau so lange von den Landesbehörden geflissentlich ignoriert.

BBT/ Dachverband fordert vom UVP-Beirat mehr Bedächtigkeit in sensiblen Fragen - Seit Mitte Februar wird im UVP-Beirat der Probestollen zum Brennerbasistunnel behandelt. Doch während der Beirats-Vorsitzende und Ressortdirektor Walter Huber die Genehmigung des Projektes möglichst schnell über die Bühne bringen möchte, mahnt Roman Zanon, UVP-Beirats-Mitglied und Vorsitzender des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, zu mehr Bedächtigkeit.

"Für eine lebenswerte Heimat. Nie wieder Frizzi Au! Diskutieren über Großprojekte in Südtirol" - Wie bereits im Dezember 2005 angekündigt, findet am 18. Februar 2006 eine weitere Veranstaltung im Rahmen der Proteste gegen das Motorsport-Zentrum in der Frizzi Au statt. Die Unterlandler Heimatpfleger und die Anrainer der Frizzi Au - "Bürgerkomitee Leifers-Pfatten" laden zu dieser Veranstaltung ein, bei der es diesmal aber nicht nur um die Frizzi Au, sondern um Großprojekte in Südtirol im Allgemeinen geht.

Sumpf-Boden für Motorsportzentrum ungeeignet - Die Frizzi Au wehrt sich. Bei Baubeginn stellte sich nämlich heraus, dass sie einen sumpfigen Boden aufweist, den zu stabilisieren allein ein Vermögen kosten würde. Dazu kommt, dass es sich beim Fahrtechnikzentrum um eine High-Tech-Anlage handelt, die bereits durch geringe Bodensenkungen lahmgelegt werden könnte.

"Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." Unter diesem Motto hatte die Initiative "Retten wir die Frizzi Au" die Landesregierung aufgefordert, das Projekt zu verwerfen.

Seite 2 von 394

Schon gelesen?

nsb012023 Umwelt

Dranbleiben

Bleiben Sie immer auf dem Laufenden und abonnieren Sie unseren RSS-Feed:

rss

Archiv Presse