Mittwoch, 18. Juli 2012 08:09

Studie SBB/Flächenverbrauch

Flächenverbrauch wird endlich thematisiert - Die Zahlen, Daten und Fakten der Studie zum Flächenverbrauch durch den Südtiroler Bauernbund lassen endlich die breite Öffentlichkeit aufhorchen. Auch der Dachverband für Natur- und Umweltschutz solidarisiert sich voll und ganz mit den Forderungen des Bauernbundes und widerspricht der Sichtweise des Landeshauptmannes, dass der Verbrauch von Kulturgrund durch Umwidmung von Wald und Weide kompensiert werden kann. Dies ist das komplette Gegenteil von Nachhaltigkeit!

 

Der Südtiroler Bauernbund hat an diesem Montag, den 16. Juli, eine Studie zum Flächenverbrauch durch Bautätigkeit vorgestellt und dabei alarmierende Zahlen präsentiert. Pro Jahr würden demnach an die 270 Hektar vorwiegend landwirtschaftliche Fläche für Wohn- und Gewerbebauten sowie für Verkehrsinfrastrukturen verbaut. Umgerechnet entspricht dies der Fläche eines Fußballplatzes am Tag. Dies ist gerade für Südtirol mit dem topografisch bedingten, geringen Anteil an kultivier- und bebaubarer Fläche eine achtlose Verschwendung einer knappen Ressource.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz teilt die Aussagen und Forderungen des Bauernbundes zu dieser Thematik voll und ganz. Ist doch gerade die Bauwut eines der größten und drängendsten Probleme des Landschaftsschutzes in Südtirol. Zudem leidet der Natur- und Umweltschutz in einer erschlossenen Landschaft enorm, wie der Dachverband für Natur- und Umweltschutz bereits vor Jahren durch das Projekt der unerschlossenen Gebiete in Südtirol hat nachweisen können.

Völlig unverständlich ist dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz daher die Aussage des Landeshauptmannes, dass die verbaute Fläche ja nicht verloren ginge, sondern durch die Umwidmung von Wald und Weide in Kulturgrund kompensiert würde. Hier treibt man den Teufel mit dem Beelzebub aus, denn dadurch steigt der Druck auf Wald und extensiv bewirtschaftete Weideflächen. Dies kann und darf keine Lösung für das Problem des Flächenverbrauches sein! Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz schließt sich auch hier den Forderungen des Bauernbundes nach einer effizienten Flächenpolitik im neu auszurichtenden Landesentwicklungs- und Raumordnungsplan an, der aber ein verbindliches Planungsinstrument und kein zahnloser Papiertiger werden muss!

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