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Straßenbau/Antersasc - Nun hat in zweiter und definitiver Instanz der Staatsrat in Rom in einem bemerkenswerten Urteil entschieden, dass die Alm in Antersasc mittels Straße erschlossen werden darf. Bemerkenswert deshalb, da die richterliche Abwägung von Ur- und Kulturlandschaft über die Urteilsbegründungen der ersten Instanz eines negativen Natura2000-Verträglichkeitsgutachens sowie offensichtlichen Fehlern und Versäumnissen im ursprünglichen Genehmigungsverfahren gestellt wurde.


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Transit/Eurovignette - Bereits am Montag wurde der derzeit vorliegende Entwurf der Wegekostenrichtlinie (Eurovignette Directive) vom Verkehrs- und Tourismusausschuss des EU-Parlaments mit 28 zu 21 Stimmen angenommen. Diese Fassung wird nun dem EU-Rat zur Genehmigung vorgelegt. Anschließend muss die Richtlinie im Plenum des EU-Parlaments genehmigt werden. Diese erste Abstimmung im Verkehrsausschuss darf jedoch nicht das Ende der Diskussion sein, verletzt der aktuelle Stand doch verschiedene europäische Anliegen und Verträge. Generell sind zu viele Ausnahmen und Aufweichungen in der aktuellen Fassung, teilweise ohne entsprechende Fristen, und können damit oft nicht rechtzeitig klimawirksam werden.


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Flugplatz Bozen/Schwarze Flagge - Im Rahmen der Kampagne „Carovana degli Alpi“ hat Legambiente dem Land Südtirol für den Ausbau des Bozner Flugplatzes die schwarze Flagge verliehen. Ausschlaggebend waren für diese Verleihung die Missachtung des Wählerwillens bei der Volksabstimmung 2016, die Zerstörung des Lebensraumes der streng geschützten Wechselkröte und der offensichtliche Widerspruch zur politischen Propaganda rund um das Klimaland Südtirol.


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Recovery Fund/Erneuerbare Energien - Bei der Vorstellung des aktuellen Standes zum Recovery Fund durch den Landeshauptmann wurde immer wieder geäußert, dass keine gänzlich neuen Ideen und Vorhaben realisiert werden können, da hierzu die Fristen bis 2026 nicht ausreichen würden. Gerade im Bereich der erneuerbaren Energien bestehen aber bereits gute Studien und entsprechendes Experten-Know-how, was einen sinnvollen und zukunftsweisenden Einsatz der Gelder aus dem Bereich „Grüne Revolution und ökologische Wende“ ermöglichen würde. So zeigt z.B. eine EURAC-Studie eindrucksvoll das riesige ungenutzte Photovoltaik-Potential Südtirols. Bereits die Hälfte dieses Potentials würde ausreichen, um alle rund 224.000 Südtiroler Haushalte mit Sonnenstrom zu versorgen.


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Kölner Hütte/Glasturm - Vor gut zwei Jahren stellten sich die Alpenvereine AVS und CAI und die Umweltorganisationen Dachverband für Natur- und Umweltschutz und Heimatpflegeverband gegen den Glasturm am Rosengarten auf 2.300 Meter Höhe neben der Kölner Hütte. Auch die Stiftung Dolomiten Unesco Welterbe lehnte das Bauwerk an diesem sensiblen Standort ab. Unter den Mitgliedern der Landesregierung herrschte hingegen Uneinigkeit. Zwei Jahre später ist der Glasturm jedoch nicht von der Bildfläche verschwunden, im Gegenteil: Er kehrt zurück. Diesmal ist er noch gewaltiger, noch exponierter und noch besser sichtbar. Und: Die erst kürzlich sanierte Kölner Hütte muss dafür Platz machen.


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Welttag der Umwelt - Es ist wohl kein Zufall, dass sowohl im Nachhaltigkeitsbericht zur Südtiroler Landwirtschaft als auch im politischen Strategiepapier zur Landwirtschaft 2030 nahezu zeitgleich das Thema Gentechnik lanciert wird. Gerade am Tag der Umwelt sollten wir uns fragen, ob wir im ‚begehrtesten‘ Lebensraum wirklich die rote Linie überschreiten und zukünftig in der Landwirtschaft auch auf Gentechnik setzen wollen.


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