Dienstag, 25. Februar 2014 11:28

Schließung des Bozner Flugplatzes: Überraschende Rückendeckung aus der Wirtschaft

Flugplatz/Schließung - Mit seiner Forderung nach einer Schließung des Bozner Flugplatzes hat der Bozner Vizebürgermeister Klaus Ladinser aufhorchen lassen, sollte der Sicherheitsplan in der aktuellen Form nicht reduziert werden. Die Vorteile des Provinzflugplatzes stünden durch die Anwendung des aktuellen Sicherheitsplanes in keinem Verhältnis zu den massiven Immobilienentwertungen in der betroffenen Gewerbezone. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz zeigt sich erfreut, dass auch Wirtschaftsexponenten den Flugplatz endlich kritisch hinterfragen. Bei der von LH Kompatscher angekündigten Diskussion sollen alle Aspekte auf den Tisch, auch jene der Wertminderungen. Unverständlich bleibt aber, dass auch der neue Landeshauptmann dermaßen an der Struktur festhält, dass er vorab doch investiert und erst danach über den (Un-)Sinn der Struktur diskutieren will.


Für den Dachverband für Natur- und Umweltschutz überraschend und erfreulich kamen die Aussagen des Bozner Vizebürgermeisters Klaus Ladinser zur Zukunft des Bozner Flugplatzes. Grund dafür sind die massiven Wertminderungen von Immobilien und Liegenschaften in der Bozner Gewerbezone durch die Ausdehnung der obligaten Sicherheitszone. Dies ist eine direkte Folge der Ausbaupläne des Bozner Flugplatzes, um ihn in eine höhere Flughafen-Kategorie einstufen zu können. Selbstverständlich bringt dies auch eine Ausweitung der Sicherheitszone mit den zusammenhängenden Einschränkungen mit sich. Es darf stark bezweifelt werden, dass sich die strengeren Sicherheitsauflagen und vergrößerten Sicherheitszonen gerade beim Ausbau des Bozner Flugplatzes noch abwenden oder mildern lassen.

Dass sich die Investoren in der Bozner Gewerbezone erst jetzt Sorgen um ihre Immobilien machen, ist doch überraschend, da die Umweltschützer und die betroffenen Landwirte rund um den Bozner Flugplatz bereits seit Jahren auf einen Werteverfall dieser Gründe hinweisen, bis dato in der Politik aber wenig Gehör fanden. Dennoch freuen wir uns, dass der Bozner Vizebürgermeister, selbst Fachmann im Immobilienbereich und im Bozner Stadtrat zuständig für Wirtschaft und Finanzen, den Flugplatz plötzlich auch von dieser Seite ernsthaft in Frage stellt. Die Diskussion um die Sinnhaftigkeit dieser maroden Struktur ist um eine Facette reicher und die Befürworter um ein Argument ärmer, stellen sich doch Teile der sog. Wirtschaft plötzlich gegen den Flugplatz, wenn es ums eigene Geld geht.

Auf die von LH Kompatscher angekündigte offene Diskussion mit anschließender Volksabstimmung über die Zukunft des Provinzflugplatzes, bei der laut seinen Aussagen alle Vor- und Nachteile sachlich und transparent angesprochen werden sollen, sind wir umso mehr gespannt.
Doch Fakt und keine Spur von Erneuerung ist das  Vorgehen des neuen Landeshauptmannes vorab die Finanzierung des Ausbaues zu rechtfertigen und erst dann  eine öffentliche Diskussion und eine Entscheidung durch das Volk zu ermöglichen.

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