Mittwoch, 17. September 2008 15:34

Pistenprojekt Ried

Stellungnahme Gemeinde Olang - Ökologie muss angemessene Berücksichtigung finden! - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz nimmt die Stellungnahme der Gemeinde Olang gegen jenen Teil des "Ried"-Projektes, der das Gemeindegebiet betrifft, mit großer Genugtuung zur Kenntnis. Vor allem, weil die Gemeinde zur Begründung ihrer Entscheidung in erster Linie Bedenken zur Beeinträchtigung des ökologischen Wertes geäußert hat. Ein Aspekt, der bei Entscheidungen in unserem Lande leider immer noch viel zu selten Beachtung findet.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz begrüßt den einstimmig gefällten Beschluss des Gemeinderates von Olang, der sich in seiner Stellungnahme gegen jenen Teil des Pistenprojektes "Ried" der Kronplatz AG ausgesprochen hat, der auf dem Gemeindegebiet von Olang liegt. Zu begrüßen vor allem deshalb, weil hier ganz klar und unmissverständlich auf den ökologischen Wert dieses letzten unberührten Restes des Kronplatzgebietes verwiesen und dem Erhalt dieses ökologisch wertvollen Gebietes Vorrang vor privatwirtschaftlichen Interessen gegeben wird.

Wirtschaftliche Vorteile eines Investitionsprojektes lassen sich sehr schnell anschaulich bewerten und darlegen. Der Verlust bzw. der Wert des Erhalts von ursprünglicher Natur- und Kulturlandschaft ist hingegen sehr viel schwerer monetär zu bewerten und den von den Betreibern nur allzu gerne präsentierten Vorteilen entgegen zu stellen. Setzt man aber den Verlust eines ökologisch wertvollen Gebietes mit jenem Aufwand gleich, den es bräuchte, um diesen ursprünglichen Zustand nach einem schweren Eingriff wieder herzustellen, wäre sofort klar, dass ein Großteil der vergangenen und auch aktuellen umstrittenen Projekte sehr schnell "unwirtschaftlich" wären.

Dem Gemeinderat von Olang ist ein großes Lob auszusprechen, dass in diesem Fall nicht der kurzfristigen Gewinnmaximierung, sondern dem Schutz von Natur und Landschaft Priorität eingeräumt wurde. Leider wird diese Art der Bewertung, wo alle Vor- und Nachteile - nicht nur die ökonomischen - auf Augenhöhe gegeneinander abgewogen werden, in der alltäglichen Südtiroler Politik nur sehr selten angewandt. Zu groß sind immer noch Privatinteressen und wirtschaftlicher Druck.

Gerade im Hinblick auf die Südtiroler Landtagswahlen erwarten wir von allen Parteien klare und verbindliche Aussagen zu den Themen Natur-, Landschafts- und Umweltschutz in Südtirol. Denn Natur- und Umweltschutz bedeutet weit mehr, als sich mit selbst verliehenen Auszeichnungen und Plaketten zu rühmen, es geht um den konkreten Schutz eines unverzichtbaren Teils Südtiroler Identität.

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