Donnerstag, 07. September 2006 15:50

Brennerbasistunnel und keine Verbesserung

Brennerbasistunnel -Die Süddeutsche Zeitung hat vor kurzem eine Studie der bayrischen Verkehrsplaner Vieregg und Rössler veröffentlicht. Aus dieser ist zu entnehmen, dass der Brennerbasistunnel keine Verbesserung der Verkehrssituation entlang der Brennerachse herbeiführen wird. Die Fachleute kommen zum Schluss, dass es unrealistisch sei mit einer Inbetriebnahme vor 2030 zu rechnen. Bedenklich erscheint außerdem der Umstand, dass auch Experten der Deutschen Bahn sich dieser Meinung anschließen. Die aufgezeigte Entwicklung des Schwerverkehrs auf der Brennerachse überrascht nicht sonderlich - die Verkehrsstudie der Brennerbasistunnel-Gesellschaft, die als Grundlage des derzeitigen Projektes gilt, kommt zu einem vergleichbaren Schluss.

Wir nehmen diese Aussagen mit Sorge zur Kenntnis und sehen uns veranlasst, an die Verantwortlichen in Südtirol nochmals einige Fragen zu stellen:

  • Müssen wir an der Brennerachse wirklich mit einer ständigen steigenden Verkehrsbelastung durch den Schwerverkehr bis ins Jahr 2030 rechnen?

  • Müssen die Bewohner des Eisack- und des Wipptales 20 Jahre auf einer Großbaustelle leben, ohne daraus im Vergleich zu heute keinerlei Nutzen zu ziehen?

  • Welche Maßnahmen könnten heute schon gesetzt werden, um den LKW-Verkehr sofort einzuschränken und wie können solche Maßnahmen umgesetzt werden?

  • Wie kann für die Südtiroler Bevölkerung, die zum Großteil entlang der Transitrouten lebt, eine Verbesserung der Lebensqualität garantiert werden?

Die Landesregierung sollte klare Antworten auf diese Fragen haben und der Südtiroler Bevölkerung die entsprechenden Fakten präsentieren, bevor das Jahrtausendprojekt Brennerbasistunnel in Angriff genommen wird.

Aus verkehrter Verkehrspolitik kann man jederzeit wieder aussteigen!

Unterzeichner: Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol, Heimatpflegeverband Südtirol, Legambiente Alto Adige-Umweltbund Südtirol, Transitinitiative Südtirol/Sudtirolo, WWF Bolzano/Bozen

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