Dienstag, 01. September 2009 13:46

Auch der Safety Park ein „schwarzes Loch“?

Safety Park/Zusätzliche Ausgaben - Auch der Safety Park entwickelt sich zum „schwarzen Loch“. Wie gestern bekannt wurde, werden für die Akquisition des entsprechenden Know-hows zur Abwicklung der Fahrsicherheitskurse und anderer Kompetenzen in den nächsten drei Jahren insgesamt 1.050.000 Euro in das Fahrsicherheitszentrum investiert. Ein weiteres Großprojekt, dessen Sinnhaftigkeit bereits im Vorfeld heftig umstritten war, dessen laufende Kosten nun aber dem Steuerzahler angelastet werden.

Am Montag, den 27. April des Jahres, stellte der Landeshauptmann die hoch defizitäre Bilanz des ersten Betriebsjahres des Fahrsicherheitszentrums in der Frizzi Au, dem sog. „Safety Park“, vor. Gleichzeitig versprach er, dass ab dem Jahr 2010 die Bilanzen des Safety Parks positiv sein würden.
Seit gestern wissen wir nun, dass es zusätzlich über eine Million Euro für die Sicherung des Know-hows braucht und dass dies bereits Gegenstand einer Ausschreibung sei. Zudem scheint die linke Hand nicht zu wissen, was die rechte tut, denn während der Landeshauptmann berechtigterweise anmerkt, dass es sich um einen signifikanten Betrag handelt, der von der Landesregierung abzusegnen sei, weist der zuständige Landesrat darauf hin, dass man mit diesen Ausgaben bereits gerechnet habe. Wie dem auch sei, ob die nächstjährige Bilanz durch diese neuerliche Belastung dann auch ohne „Kunststückchen“wie versprochen positiv ausfällt, bleibt abzuwarten.

Auch diese Episode reiht sich nahtlos in eine lange Liste von Maßnahmen ein, sinnlose Großprojekte mit andauernden Subventionen von Steuergeldern auch bar jeder Logik krampfhaft am Leben zu erhalten. Unsere Vorhersagen treffen – leider – einmal mehr zu. Durch diese teure Infrastruktur entsteht wenig Mehrwert für die Südtiroler Allgemeinheit, allerdings jährlich beträchtliche Kosten, die durch Steuergelder gedeckt werden.
Diese nicht unerheblichen Summen werden nun für all die zwangsbeglückten Schulklassen ausgegeben, deren Präsenz mithelfen sollen, die beschämende Besucherbilanz des Fahrsicherheitszentrums künstlich aufzufetten.

Der Vergleich zum Flugplatz Bozen drängt sich geradezu auf. Denn auch bei diesem Großprojekt wäre eine Einbeziehung der Bevölkerung über eine Volksabstimmung bereits im Vorfeld sehr viel billiger und eleganter gewesen als die Subvention dieser Einrichtungen. Zudem hätten wir uns mit einem Bruchteil des Geldes ein wertvolles Biotop im Talboden sowie in unmittelbarer Umgebung der Stadt leisten können, erreichbar bequem über den Radweg. Auch für die aus sicherheitstechnischen Aspekten notwendige Flussaufweitung wäre ohne Fahrsicherheitszentrum ausreichend Platz gewesen.

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