Flugplatz Bozen/Schleichender Ausbau - Obwohl immer mehr unabhängige Stellen dem Bozner Flugplatz die Legitimierung absprechen, wird die Landebahn am Bozner Flugplatz nun doch Stück für Stück verlängert und im gleichen Zuge auch die sonstige Infrastruktur ausgebaut. Zwar beeilen sich Landeshauptmann Durnwalder und Mobilitätslandesrat Widmann eiligst zu versprechen, dass dies kein Ausbau im eigentlichen Sinn sei. Wenn aber diese Versprechen so viel taugen wie jene in der Vergangenheit, dann können wir uns auf weitere Überraschungen gefasst machen.

Windpark Sattelberg und Naturverträglichkeit - In letzter Zeit werden vermehrt Projekte für einen Ausbau der Windkraftnutzung in Südtirol vorgestellt. Zum einen ist ein Ausbau der "provisorischen" Anlage auf der Malser Haide im Gespräch. Andererseits soll am Sattelberg, einem Grenzkamm am Brenner, ein neuer Windpark mit über 20 Windrädern der Megawatt-Klasse errichtet werden. Eine Nutzung der Windkraft in Südtirol, einem Land, das bereits jetzt über 50% der Stromproduktion exportiert, darf nur bei garantierter Naturverträglichkeit erfolgen.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz fordert daher auch für die Windkraftnutzung in Südtirol ein verbindliches raumplanerisches Instrument, in dem ganz klar jene Zonen ausgewiesen werden, welche nicht nur ökonomisch Sinn machen, sondern in erster Linie unter dem naturschutzfachlichen Aspekt für die Errichtung einer Windkraftanlage geeignet erscheinen.

Überetscher Bahn/Finanzierung - Die Ablehnung des Mini-Metro-Projektes der Firma Leitner darf nicht bedeuten, dass die Verwirklichung einer öffentlichen, schienengebundenen Mobilitätslösung von Bozen ins Überetsch grundsätzlich in Frage gestellt wird. In anderen Mobilitätsbereichen sind scheinbar immer noch Gelder im Überfluss vorhanden.
Die Landesregierung hat das von der Firma Leitner ausgearbeitete Mini-Metro-Projekt formell aus Kostengründen abgelehnt und behauptet, dass das Land allein diese Projektsumme nicht aufbringen könne. An dieser Stelle ist festzuhalten, dass der Vorschlag der Firma Leitner bei weitem nicht das einzige Projekt für die Realisierung einer modernen, angenehmen, konkurrenzfähigen öffentlichen Verkehrsverbindung von Bozen in den Überetscher Raum ist.

Aufruf zur Teilnahme/Volksbefragung Ried - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz ruft alle Bürgerinnen und Bürger der Stadtgemeinde Bruneck auf, am 7. November 2010 an der Volksbefragung zum "Projekt Ried" teilzunehmen. Dieses Instrument der direkt-demokratischen Mitsprache soll möglichst zahlreich genutzt werden, um mündig der eigenen Meinung Ausdruck zu verleihen.
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz empfiehlt mit Nein zu stimmen, um die Zerstörung des Nordosthanges des Kronplatzes östlich der Hernegg-Piste, des Gebietes um Walchhorn und Ried, durch skitouristische Erschließungen zu verhindern.

Prader Sand/Radweg - Die Südtiroler Landesregierung hat den Rekurs des Prader Bürgermeisters Hubert Pinggera angenommen und somit die umstrittene Asphaltierung des Radweges durch die Prader Sand genehmigt. Alle möglichen Alternativen zur Asphaltierung, mehrere fachliche Gutachten sowie die Ablehnungen durch die Landschaftsschutzbehörden wurden ignoriert. Die bekannte Prader Sand wird durch diesen negativen Eingriff ihren bisherigen natürlichen Charakter verlieren. Vollkommen unverständlich ist auch die Haltung der Prader Gemeindeverwaltung, wenn diese einerseits Investitionen für ein Naturerlebniskonzept vorantreibt, andererseits aber keinerlei Maßnahmen für den ökologischen Erhalt dieses sensiblen Ökosystems umsetzt.

Antersasc/Feststellungen - Bezug nehmend auf die Meldung des Landespresseamtes (LPA) vom 14.09.2010 um 16.44 Uhr zur Aussetzung aller Arbeiten beim Bau eines Weges in Antersasc möchte der Dachverband zu den dort getätigten verwirrenden Aussagen Stellung beziehen.
Am Dienstagvormittag, 14.09.2010 wurde am Verwaltungsgericht Bozen die Aussetzungsverhandlung zu dem vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz über den nationalen WWF* eingebrachten Rekurs gegen einen Beschluss des Landes abgehalten, der entgegen den Fachgutachten der eigenen kompetenten Ämter der Landesverwaltung eine Erschließung des Antersasc-Tales und der im Talschluss liegenden Alm vorsieht.

Antersasc/Baustopp - Heute Vormittag hat das Verwaltungsgericht Bozen bei der Aussetzungsverhandlung entschieden, den vorläufig erteilten Baustopp in der Streitsache Almerschließung Antersasc bis zur Entscheidung des vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz eingebrachten Rekurses zu bestätigen. Somit sind bis auf Weiteres sämtliche Arbeiten, welche die Weiterführung des Weges Richtung Alm betreffen, mit richterlicher Verfügung eingestellt. Die Hauptverhandlung am Verwaltungsgericht wird im nächsten Jahr stattfinden.

Prader Sand/Radweg - Die Südtiroler Landesregierung wird in Kürze darüber entscheiden, ob der 1,2 km lange Radwegabschnitt durch die bekannte Prader Sand asphaltiert werden soll oder nicht. Die II. Landschaftsschutzkommission hatte das Projekt aufgrund ökologischer und landschaftlicher Argumente abgelehnt. Dagegen rekurrierte der Prader Bürgermeister und nun steht die Entscheidung in der Landesregierung bevor.

Unesco/Antersasc - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz akzeptiert den Traktor-Weg-Kompromiss in keiner Weise. Er ist eine reine Augenauswischerei.
Zum einen stellt sich die Frage, wer die Verhandler dieses Kompromisses sind? Die Naturschützer wurden dazu jedenfalls nicht befragt.
Als nächste Frage schließt sich an, was ist ein Traktorweg? Laut Forstbestimmungen kann ein solcher bis zu 2,50 m breit sein, so breit, wie der bisher bereits gebaute Weg schon ist.
Und immer wieder muss die Frage der Rentabilität gestellt werden: Ist die Erschließung der Zwischenkofelalm (mit öffentlichen Geldern) wirklich gerechtfertigt? Wann ist die Rentabilität einer Alm gegeben?
Es ist ein Faktum, dass es auf dieser Alm nur nach der Schneeschmelze Wasser gibt. Deshalb weiden seit 30 Jahren dort lediglich Schafe, weil eine Großvieheinheit eben 40 bis 80 Liter Wasser täglich braucht. Zu welchem Zweck also soll diese Alm erschlossen werden?

Klimabündnis/Alleanza per il Clima - Am Samstag, 18. September 2010, ist es wieder soweit. Anlässlich der europaweiten Aktionswoche zur Mobilität wird heuer zum 4. Mal die Mendelstraße von Oberplanitzing bis auf die Passhöhe von 9.00 bis 16.30 Uhr für jeglichen motorisierten Verkehr gesperrt. Somit können RadfahrerInnen die Passstraße einen ganzen Tag lang ungestört und sicher benützen und genießen.

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