Montag, 10. März 2003 15:01

Zu viel des Guten an Straßenböschungen

Frühjahrsputz/Straßen - Derzeit führen die Straßenmeistereien in Südtirol ihren Frühjahrsputz entlang der Straßenränder durch. Dabei werden, wie schon die Jahre zuvor, die Böschungen kahlgeschlägert und teilweise abrasiert. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz verurteilt diese Art der Säuberungen, die zum wiederholten Male an Südtirols Straßen beobachtet werden und fordert die Bevölkerung auf, Druck auszuüben, damit schonender vorgegangen wird.

Seit kurzem fallen die Säuberungsarbeiten der Straßenmeistereien im Pustertal und im Vinschgau wieder negativ auf. ImPustertal bei Kiens wurden die Böschungen äußerst großzügig ausgeräumt, viele hochstämmige, gesunde Bäume fielen den Maschinen zum Opfer.

Im Vinschgau oberhalb von Schlanders wurden hochgewachsene Sträucher an beiden Straßenseiten gänzlich abgehackt, die sowohl einen Sicht- als auch Lärmschutz für die unmittelbar dahinter liegenden Häuserreihen bildeten. Die Sträucher sind wichtige Barrieren für die problematischen Feinstäube aus dem Verkehr, die in den Talsohlen liegen bleiben und der menschlichen Gesundheit zunehmend zu schaffen machen.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz zweifelt nach wie vor daran, dass die Sicherheitsbestimmungen der Straßenverkehrsordnung - wie immer vorgeschoben - diese Art der Eingriffe der Straßenmeistereien rechtfertigen. Eine schonendere, sensiblere Vorgangsweise wäre der Natur und dem menschlichen Auge vielfach zuträglicher. Der Dachverband fordert die Straßenmeisterei deshalb auf, mehr ökologische und landschaftspflegerische Aspekte in die Säuberungsmaßnahmen miteinfließen zu lassen.

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