Mittwoch, 23. Juli 2014 10:51

Von Geschwindigkeitskontrollen und Radar-“Fallen“

A22/Radarkontrollen - Vergangene Woche erklärte der A22-Geschäftsführer Walter Pardatscher, dass es auf der Brennerautobahn trotz der Beschilderung mit dem Hinweis Geschwindigkeitskontrollen mittels Radar keine fix installierten „Radarfallen“ gäbe. Dass der Betreiber der Autobahn bei durchgehend ausgeschilderter Höchstgeschwindigkeit und dem Hinweis auf Radarkontrollen noch von „Fallen“ für die Nutzer der A22 spricht, erscheint mehr als merkwürdig. Ist die Betreibergesellschaft selbst nicht an der Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung interessiert? Das würde auch erklären, warum sich die A22-Gesellschaft weigert, ein sog. TUTOR-System einzuführen, wie auf anderen italienischen Autobahnen längst in Betrieb. Fraglich bleibt weiterhin, wie die A22-Gesellschaft ab kommendem Januar die Stickoxid-Grenzwerte einhalten will, wenn sie den Nutzern auf der Autobahn selbst die Einhaltung der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit nicht zumuten will.
Aufgrund einer Anfrage im Südtiroler Landtag zur Ausschilderung von Radarkontrollen auf der Brennerautobahn wurde der Geschäftsführer der A22-Gesellschaft Walter Pardatscher in den Medien mit den Worten zitiert, dass es auf der Brennerautobahn keine fix installierten Radarfallen gäbe. Dass dabei der Betreiber der Struktur im Zusammenhang mit der Kontrolle der gesetzlich zulässigen Höchstgeschwindigkeit von „Fallen“ spricht, ist mehr als bezeichnend, müsste gerade dieser in erster Linie interessiert an der Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen sein. Wo bitteschön ortet Herr Pardatscher irgendwelche „Fallen“ bei gesetzlich vorgeschriebener Höchstgeschwindigkeit, die durchgehend ausgeschildert und somit bekannt ist, sowie dem ausgeschilderten Hinweis auf Geschwindigkeitskontrollen mittels Radar?
Ein Blick über den Brenner genügt, damit man die Wirksamkeit von ernstzunehmenden Geschwindigkeitskontrollen sieht, beispielsweise entlang der Inntalautobahn. Im Vergleich dazu herrschen auf der A22 sprichwörtlich "italienische Verhältnisse", was die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit anbelangt. Und dies nicht zuletzt aufgrund der bekannt laxen Kontrollen auf der A22.
Warum will der Betreiber der Brennerautobahn keine fixen Geschwindigkeitskontrollen durchführen? Warum wird auf der A22 kein sog. TUTOR-System zur automatischen Erfassung der Durchschnittsgeschwindigkeit auf einem bestimmten Streckenabschnitt installiert? Wie gedenkt die A22-Gesellschaft ab dem 1. Januar 2015 die gesetzlich festgeschriebenen Grenzwerte für Stickoxide einzuhalten, wenn sie sich bereits bei der Kontrolle zur Einhaltung der Geschwindigkeit dermaßen ziert?

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