Mittwoch, 16. November 2011 12:16

Offener Brief - Campingplatz am Karerpass

Offener Brief von Heimatpflegeverband und Dachverband
Sehr geehrte Herren!
Trotz der Superlativen an landschaftlicher Schönheit und geologischem Formenschatz ist das Karerpassgebiet nach wie vor durch massive Erschließungen beeinträchtigt.
Der Bau der Karerpass-Siedlung Ende der 60-iger bzw. im Laufe der 70-iger-Jahre war mit einer bis dahin beispiellosen Bodenspekulation verbunden. Jetzt ist man dabei, dieselben Fehler zu machen, wie vor 40 Jahren. Abgesehen von der maßlosen Aufrüstung für den Wintersport der letzten Jahre solle nun auf der sog. „Angerlealm“ ein Camping mit 100 Stellplätzen angelegt werden. Dafür soll ein Teil des Bergwaldes und des „alpine Grüns“ geopfert werden.

Die Errichtung eines Campings im Karerpassgebiet hat nicht nur eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, sondern auch der Biodiversität zur Folge. Die erforderlichen Erdbewegungen und die daraus resultierende Verbauung, Versiegelung und Umwidmung der Flächen vereitelt den Fortbestand der derzeit noch vorhandenen Flora sowie Fauna. Ganz ungeeignet ist auch die Zufahrt zum Campingplatz, da sie steil, nur einspurig befahrbar und im Winter immer wieder stark vereist ist. Die Änderung der Zweckbestimmung des „alpinen Grüns“ steht im Widerspruch zum UNESCO-Weltnaturerbe. Das Karerpassgebiet im Bereich der Angerlealm ist für einen Campingplatz aus Landschafts- und Naturschutzgründen nicht geeignet. Gegen die Erschließung haben sich bei einer Unterschriftenaktion zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ausgesprochen. Das Karerpassgebiet zählt zu den Vorzeigelandschaften der Dolomiten.

Die unterzeichnenden Verbände sprechen sich nach wie vor gegen die Errichtung eines Campingplatzes am Karerpass aus und fordern die verantwortlichen Entscheidungsträger eindringlich auf, die Angerle-Alm, mit Rosengarten, Latemar und Karersee im Blickfeld, nicht einer gewinnorientierten Spekulation zu opfern.

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